Wie du weißt, war Leonardo da Vinci vielseitig interessiert. Er forschte über Pflanzen, Tiere, die Natur, Geografie und Anatomie. Sein Wissen sammelte er in Skizzen. Er versuchte, mit seinen Erkenntnissen Apparate und Maschinen zu konstruieren, die damals völlig neu waren.

 

Ein Thema verfolgte ihn immer wieder: der Traum vom Fliegen. Natürlich war ihm klar, dass den Menschen das Fliegen von Natur aus verwehrt ist. Aber könnte man nicht einen Apparat erfinden, mit dem auch der Mensch in die Lüfte aufsteigen kann?

Dafür beobachtete und studierte er sorgsam alle fliegenden Lebewesen. Leonardo überlegte: Der Flugapparat des Vogels war nur ein einfacher mechanischer Organismus, den man doch bestimmt nachbauen könnte. Man müsste nur die Daten des tierischen Flugapparates  berechnen und zu den menschlichen Maßen in Bezug setzen:

  • Wie breit muss ein Vogel mit seiner Größe und seinem Gewicht seine Flügel aufspannen, um abheben zu können?

 

Diese Werte setzte er zu den menschlichen Maßen in Beziehung:

 

  • Wie lang müssen die Flügel eines Flugapparates für Menschen sein, wenn man seine Größe und sein Gewicht beachtet?

 



Leonardo beobachtete auch die Luft und stellte fest, dass Luft nicht nichts ist, sondern eine große Kraft hat: „So viel Druck ein Gegenstand auf die Luft ausübt, so viel Druck übt die Luft auch auf einen Gegenstand aus.“ Er untersuchte also das Phänomen des Luftwiderstands und erkannte, dass dieser fliegenden Objekten Halt geben kann.

 

All seine Erkenntnisse zeichnete und beschrieb Leonardo in seinen Skizzen. Er zeichnete mögliche Flugapparate. Dabei ließ er sich auch von den Fledermäusen inspirieren, die besonders lange Flügel haben, diese aber zusammenfalten können.

 

Die Fledermaus-Flugmaschine

Eine von Leonardos Flugmaschinen war von der Fledermaus inspiriert. Sie bestand aus einem Stützgerüst aus Holz, auf die eine dünne Membran gespannt ist. Das Holzgerüst sollte 60 Kilogramm schwer sein – also ungefähr so schwer wie der Mensch, der damit fliegen sollte.

Leonados Skizze

Modellzeichnung

Zur gezeichneten Flugmaschine gehörte eine Kurbel. Wenn man an der Kurbel drehte, sollte sich die Holzkonstruktion heben, so dass der Flugapparat in die Luft abheben konnte.

Holz- und Flügelteile sollten mit Riemen miteinander verbunden werden, die gut gefettet sein sollten. Einzelne Holzteile müssten durch Metallgelenke miteinander verbunden werden. Leonardo wies darauf hin, dass die Flügel aus leichtem Material sein müssen: aus Leder, Seide, Taft, Schilfrohr oder Korbweide.

Die Luftschraube

Eine andere Idee war, sich mit einer Luftschraube in die Höhe zu bewegen. Heute würden wir wahrscheinlich „Propeller“ dazu sagen. Leonardo zeichnete ein kegelförmiges Gestell aus Schilfrohr. Darauf wurde eine vier Meter große Stoffdecke gespannt.

Auftrieb sollte der Propeller durch eine Schraube gewinnen, die mit einer Feder verbunden ist. Durch das Lösen der Feder sollte die Schraube in eine schnelle rotierende Bewegung versetzt werden und abheben. Ingenieure haben die Luftschraube nach da Vincis Tod nachgebaut.

Leonardos Zeichnung

Der Nachbau (Modell)

Der Fallschirm

Der Entwurf eines pyramidenförmigen Fallschirms

Ein Nachbau

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Experimente mit einem Nachbau

Ernüchterung

Doch die Fliegerei blieb ein Traum. Leonardo hat niemals Modelle seiner Skizzen angefertigt oder gar eigene Flugexperimente gewagt. Das Thema „Fliegen“ beschäftigte ihn zwar immer wieder, doch er hat alle Ideen immer wieder verworfen. Die Zeit war damals einfach noch nicht reif für Flugexperimente. Leonardo blieb aber davon überzeugt, dass der menschliche Flug möglich sei. Heute wissen wir, wie recht er hatte...