Nach der Revolution
Die Schreckensherrschaft der Jakobiner
1. Wer waren die Jakobiner?
Die Jakobiner hatten sich zu Beginn der Französischen Revolution als "Debattier-Club" gegründet. Seit Beginn der Revolution trafen sie sich Regelmäßig im Pariser Jakobiner-Kloster, um dort über die Neugestaltung Frankreichs zu diskutieren. Von außen versuchten sie, auf die Beschlüsse der Nationalversammlung Einfluss zu nehmen. Die Jakobiner waren also ganz klar Anhänger der Revolution.
Ihr Erkennungszeichen war die blau-weiß-rote "Kokarde", ein kleiner Aufnäher.
Wofür standen die Jakobiner?
Sie waren glühende Anhänger der Revolution und setzten sich für eine Neugestaltung Frankreichs ein. Innerhalb der Jakobiner gab es viel Streit um die Frage, ob der König mächtig bleiben soll oder nicht.
Wer war der Anführer der Jakobiner?
Mit dem Voranschreiten der Revolution, besonders nach dem Fluchtversuch des Königs, setzten sich innerhalb der Jakobiner die radikalen Denker durch. Ihr Wortführer wurde der Rechtsanwalt Maximilien de Robespierre.
Er sprach sich für ein Ende der Monarchie aus und wollte Frankreich als Republik umgestalten.
Das Jahr der Schreckensherrschaft
Wie ging es in Frankreich weiter?
Mit dem Ausrufen der Republik waren in Frankreich längst nicht alle Probleme gelöst. Durch weitere schlechte Ernten war die Versorgungslage katastrophal. Enttäuscht stellten viele Franzosen die Revolution in Frage. Die Nationalversammlung bildete zwei Ausschüsse, die die Probleme des Landes lösen sollte. Beide Ausschüsse wurden von Jakobinern angeführt:
Wie wurde in den Ausschüssen gearbeitet?
Der Jakobiner Robespierre war der Vorsitzende des Wohlfahrtsausschusses. Allerdings gab es einen ständigen Austausch zwischen beiden Ausschüssen, so dass Robbespierre auch das Geschehen im Sicherheitsausschuss kontrollieren konnte.
Wann war man ein "Feind der öffentlichen Ordnung"?
Die Jakobiner wollten die Revolution unbedingt weiter erfolgreich durchführen. Jeder, der die Revolution gefährden könnte, sollte bestraft werden.
Man galt dem Sicherheitsausschuss als verdächtig...
- wenn man Versammlungen durch Zwischenrufe störte,
- wenn man Reiche und habgierige Händler bedauerte,
- wenn man mit ehemaligen Adligen verkehrte und an ihrem Schicksal Anteil nahm,
- wenn man auf die Verfassung der Republik gleichgültig reagiert hatte.
Nach dem Motto "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!" begann eine grausame Zeit des Terrors.
Was passierte mit den "Feinden der öffentlichen Ordnung"?
Die Jakobiner errichteten Revolutionsgerichte, auf denen die Feinde der öffentlichen Ordnung verurteilt und bestraft werden sollten. Gegen die Entscheidungen der Revolutionsgerichte konnte niemand Einspruch einlegen. Es gab auch keine Zeugenbefragung. Eine Verurteilung bedeutete oft das Todesurteil. Insgesamt wurden ca. 500 000 Menschen vor dem Revolutionsgericht schuldig gesprochen. 40 000 Menschen wurden per Guillotine hingerichtet, darunter auch 10- oder 12-jährige Kinder.
Wann und wie ging die Schreckensherrschaft zu Ende?
Die allgemeine Wehrpflicht für alle Männer wurde eingeführt. Alle Männer wurden darauf eingeschworen, für die Revolution zu kämpfen.
Durch die allgemeine Wehrpflicht umfasste das französische Heer nun 900 000 Soldaten. Das waren mehr Soldaten, als es Revolutionsgegner gab. Das veranlasste die letzten Revolutionsgegner dazu, das Land zu verlassen. Damit war die Revolution nicht mehr in Gefahr. Dann, so entschieden die Abgeordneten in der Nationalversammlung, muss die Schreckensherrschaft endlich beendet werden. Doch Robespierre war mächtig und wollte an der Schreckensherrschaft festhalten.
Robespierre wurde festgenommen und zu Tode verurteilt.
Er starb genau so wie zuvor die angeblichen "Feinde der öffentlichen Ordnung" - durch das Fallbeil der Guillotine...
Das Direktorium
Nach der Entmachtung der Jakobiner und dem Ende der Schreckensherrschaft übernahm im Jahr 1795 ein sogenanntes "Direktorium" die Regierung Frankreichs. Das Direktorium setzte sich aus 5 Abgeordneten der Nationalversammlung zusammen. Leider war die wirtschaftliche Situation Frankreichs nach wie vor katastrophal. So gut das Direktorium auch regierte, konnte es Frankreich nicht aus der Krise führen. Das Direktorium wurde immer unbeliebter. Am Ende drohten wieder Aufstände. Nur das Militär konnte die Macht des Direktoriums aufrecht erhalten.
Aufgaben:
1. Schreibe Stichpunkte:
a) Wer waren die Jakobiner?
b) Wann war man "Feind der öffentlichen Ordnung"?
c) Was passierte mit den Feinden der öffentlichen Ordnung?
2. a) Erinnere dich an die Erklärung der Menschenrechte. Verträgt sich die Verfolgung der "Feinde der öffentlichen Ordnung" mit den Menschenrechten?
b) Wenn nicht, gegen welche Menschenrechte verstößt der Sicherheitsausschuss?
3. Wie endete die Schreckensherrschaft der Jakobiner?
4. a) Wie wurde Frankreich nun nach dem Ende der Jakobiner regiert und wie gut gelang die Regierung?
*Zusatz:
Im Jahr 1794 bist du Reporter einer deutschen Zeitung. Du sollst einen Artikel über die schrecklichen Taten der Jakobiner schreiben. Verwende deine Stichpunkte aus Aufgabe 1. Sei kreativ: Arbeite mit einer reißerischen Schlagzeile, lasse Augenzeugen zu Wort kommen und formuliere deine eigene Meinung zu den Taten der Jakobiner.
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