Der Einmarsch ins Rheinland

Infolge der Niederlage im Ersten Weltkrieg wurde dem Deutschen Reich eine Reihe von Verpflichtungen und Strafen auferlegt. Dazu gehörte auch die Entmilitarisierung des Rheinlandes, welches an der deutsch-französischen Grenze lag. 

Zwar blieb das Rheinland Teil des Deutschen Reiches, jedoch duften in einem festgelegten Gebiet von ca. 50 km Breite keine Soldaten und keine Waffen aufgefahren werden. Dadurch sollte ein erneuter schneller Einmarsch der Deutschen in Frankreich verhindert werden.

 

Für Hitlers Expansionspläne war die Entmilitarisierung des Rheinlandes ein großes Hindernis. Jede militärische Aktion in der festgelegten Zone hätte laut Versailler Vertrag sofort eine Gegenaktion der Franzosen zur Folge gehabt. 

Doch wenn er Krieg gegen Frankreich führen wollte, musste Hitler früher oder später den Bruch des Versailler Vertrages und die Stationierung von Soldaten im Rheinland riskieren. 

Am 7. März 1936 schickte er 30 000 Soldaten der Wehrmacht über die Rheinbrücken und zelebrierte damit den „Einmarsch ins Rheinland“. Die Soldaten der Wehrmacht errichteten Garnisonen in Aachen, Trier und Saarbrücken

 

Wie reagierte Europa? Italien reagierte gar nicht und hatte schon im Vorfeld deutlich gemacht, dass das Land sich an keinen internationalen Aktionen beteiligen würde. 

In Großbritannien gab es zu der Zeit eine starke pazifistische Bewegung, so dass eine militärische Reaktion auf den deutschen Vertragsbruch undenkbar war. Ohne die Unterstützung Großbritanniens verzichtete auch Frankreich auf eine militärische Reaktion.

So blieb es bei verbaler Kritik und einer Verurteilung Deutschlands vor dem Völkerbundsrat, wobei Deutschland ja dem Völkerbund nicht mehr angehörte. 

 

Hitler betonte, mit dem Einmarsch ins Rheinland wären keine Gebietsforderungen verbunden. Zur Beschwichtigung bot er den westlichen Nachbarn Nichtangriffspakte, einen Luftpakt und die Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund an. Die Nachbarländer gingen auf diese Vorschläge nicht ein. 

 

Insgesamt war der Einmarsch eine Machtprobe, die Hitler zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Gründe dafür waren die fehlende Einigkeit unter den anderen europäischen Ländern und Hitlers Mischung aus freundlichen Worten auf der einen Seite und aggressiven Taten auf der anderen Seite.

Innerhalb des Deutschen Reiches bedeutete die Besetzung des Rheinlandes einen erheblichen Prestigegewinn für Hitler. Nach wie vor schmerzte der Versailler Vertrag die deutsche Volksseele, zumal die Nationalsozialisten immer wieder auf die ungerechten und demütigenden Bestimmung des Vertrages hinwiesen. Hitler zeigte nun, dass er sich über diese Bestimmungen hinwegsetzen konnte und sich niemand traute, dagegen vorzugehen.

Wehrmachtssoldaten überqueren eine Rheinbrücke

Aufgaben:
1. Erkläre mitHilfe der Karte, wo das Rheinland genau liegt.
2. Wann, von wem und warum wurde das Rheinland besetzt?
3. Welche Beschränkungen und Vorschriften waren mit der Besetzung für die Deutschen verbunden?
4. Welchen Zweck verfolgte Hitler mit der Besetzung des Rheinlandes?
5. Wie reagierten die europäischen Mächte auf die Besetzung des Rheinlandes?
6. Welche Wirkung hatte die Besetzung des Rheinlandes a) auf die Deutschen und b) auf das Ausland?