Ludwig der XVI.

Ludwig der XVI. wurde 1754 in Versailles geboren und starb 1793 in Paris. Er war der Enkel von Ludwig dem XV. Auch er wurde schon in jungen Jahren (mit 19) König und trat ein schweres Erbe an, denn Frankreich stand am Rande des finanziellen Ruins.

Sparen? Erstmal neue Kriegsschiffe!

Anstatt einen radikalen Sparkurs zu verordnen, investierte Ludwig der XVI. erst einmal in die französische Marine. Er wollte Frankreichs Position als Seemacht verbessern. Nur mit einer starken Marine konnte Frankreich Kolonien erobern und verteidigen. Gerade auf dem amerikanischen Kontinent war zwischen Spanien, England und Frankreich ein erbitterter Kampf um Territorien entbrannt. 
Die Siedler in Nordamerika unterstanden der englischen Krone. Sie waren aber sehr unzufrieden mit der Behandlung durch die Engländer und wollten sich aus der Abhängigkeit von England befreien. Es kam zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, in dem Frankreich die amerikanischen Siedler gegen England unterstützte. Die Amerikaner gewannen den Krieg und erklärten im Jahr 1776 ihre Unabhängigkeit von der englischen Krone. Doch für Frankreich brachte dieser Krieg keine Gewinne, sondern vergrößerte nur das Loch in der Staatskasse. 

Der Regierungsstil Ludwigs des XVI.

In den ersten Jahren seiner Regentschaft war Ludwig der XVI. beim Volk sehr beliebt. Der König arbeitete auch aktiv daran, von allen gemocht zu werden. Er wusste, dass sich im dritten Stand zunehmend Unmut über die ungerechte Verteilung der Steuerlast ausbreitete und dass sich das Blatt auch einmal schnell gegen ihn und die Monarchie insgesamt wenden konnte...

Gerade der Adel, dessen Befugnisse Ludwig der XIV. stark eingeschränkt hatte, rebellierte immer offener gegen die Staatsform der Monarchie und die Willkür der Könige. Ludwig der XVI. sah sich gezwungen, den Adligen einige frühere Rechte zurückzugeben.


Neue Ideen aus Amerika

Ein weiteres Problem stellten die aus Amerika zurückkehrenden Soldaten dar. Sie hatten auf der Seite der Amerikaner gekämpft und diesen geholfen, sich aus der Abhängigkeit von England zu befreien.
Sie hatten dabei zugesehen, wie in Amerika ein Staat nach einem ganz neuen Modell entstand: ohne König, ohne Alleinherrschaft. Mit einer Verfassung, an die alle Amerikaner gleichermaßen gebunden waren. Mit klar definierten Rechten und Pflichten für alle Bürger. Mit Wahlen, in denen die fähigsten Politiker in hohe Ämter befördert wurden - und nicht die unfähigen Günstlinge eines Alleinherrschers. 
Die Soldaten, die nun nach Frankreich zurückkehrten, blickten höchst unzufrieden auf die Entwicklung Frankreichs...




Die Erklärung der Unabhängigkeit

Die 13 Gründerstaaten der USA an der Ostküste