Bildung und Erziehung im Nationalsozialismus
- Fazit -
Adolf Hitler im Jahr 1938 über den Menschen und seine Rolle im Nationalsozialismus:
„Diese Jugend lernt ja nichts anderes als deutsch denken, deutsch handeln, und wenn diese Knaben mit zehn Jahren in unsere Organisation hineinkommen und dort oft zum erstenmal überhaupt eine frische Luft bekommen und fühlen, dann kommen sie vier Jahre später vom Jungvolk in die Hitler-Jugend, und dort behalten wie sie wieder vier Jahre. Und dann geben wir sie erst recht nicht zurück in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger, sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei, in die Arbeitsfront, in die SA oder in die SS, in das NSKK und so weiter. Und wenn sie dort zwei Jahre oder anderthalb Jahre sind und noch nicht ganze Nationalsozialisten geworden sein sollten, dann kommen sie in den Arbeitsdienst und werden dort wieder sechs und sieben Monate geschliffen, alles mit einem Symbol, dem deutschen Spaten. Und was dann nach sechs oder sieben Monaten noch an Klassenbewußtsein oder Standesdünkel da oder da noch vorhanden sein sollte, das übernimmt dann die Wehrmacht zur weiteren Behandlung auf zwei Jahre, und wenn sie nach zwei, drei oder vier Jahren zurückkehren, dann nehmen wir sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort wieder in die SA, SS, und so weiter, und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben…“*
Im Nationalsozialismus wurden die Kinder und Jugendlichen vereinnahmt und missbraucht. In den Schulen wurden die Kinder ab der ersten Klasse mit nationalsozialistischen Verschwörungstheorien konfrontiert, die als Wahrheit und Tatsachen präsentiert wurden.
Die Kinder wurden mit Hass auf alles Fremde und auf die angeblichen Feinde der deutschen "Rasse" infiziert.
Die Vereinnahmung begann schon in einem Alter, in dem die Kinder Erwachsenen blind vertrauten und noch gar nicht in der Lage waren, das, was Erwachsene sagen, zu hinterfragen.
Das wäre auch nicht erlaubt gewesen, denn von den Kindern wurde Respekt, Gehorsam und Disziplin verlangt. Widerworte oder kritische Fragen galten als Disziplinverstöße.
In der Freizeit wurde die nationalsozialistische Erziehung fortgesetzt – in den Jugendverbänden, in denen die Mitgliedschaft ab 1936 Pflicht war. Hier ging es um den Erwerb der wichtigen Tugenden: Härte, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Fleiß und Durchhaltevermögen.
Getarnt als Abenteuerspaß am Lagerfeuer ging es dabei um die Vorbereitung der Kinder auf den geplanten Angriffskrieg.
Letztendlich zeigt die Erziehungs- und Bildungspolitik der Nationalsozialisten, dass ihre Menschenverachtung auch vor den eigenen Kindern nicht haltmachte. Kinder waren keine Individuen, die sich entwickeln und entfalten durften, sondern nur verwertbare Kriegsware.
Dieses Foto zeigt einen kindlichen Soldaten, der dem Grauen des Krieges ins Auge geblickt hat. Das Bild ist zum Symbol geworden für die verlorene Kindheit im Nationalsozialismus.*
Auch dieser Junge hätte seine Jugend sinnvoller verbringen können.*
Quelle (Zitat und Bilder):
Zentner, Christian (Hg.): Große Geschichte des Dritten Reichs und des Zweiten Weltkriegs. Band 2: 1934 - 1939. Naturalis Verlag, München (1989), S. 155 und 160.