Dampfmaschinen in der Landwirtschaft


Die Spinnmaschine

Faden wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Heimarbeit hergestellt. Die Frauen hatten im Wohnzimmer ein Spinnrad stehen. Den ganzen Tag zogen sie Fäden und wickelten die Fäden auf Spulen. Eine mühsame und langwierige Arbeit.

Durch die Bevölkerungsexplosion wurde immer mehr Kleidung benötigt. Außerdem kamen aus Amerika riesige Mengen an Baumwolle, die zu Fäden verarbeitet werden musste. Mit der langwierigen Heimarbeit konnte nicht genug Faden hergestellt werden. Textilhändler suchten fieberhaft nach neuen Methoden, um schneller mehr Faden herzustellen. Im Jahr 1761 schrieb die Gesellschaft zur Förderung des Handwerks und der Manufakturen“ einen Wettbewerb aus:

                        
Derjenige sollte 50 Pfund Sterling erhalten, der eine Maschine erfindet, mit der eine Person gleichzeitig 6 Fäden spinnen kann.


Der Preis ging an James Hargreaves. Im Jahr 1764 stellte er eine solche Maschine vor und benannte sie nach seiner Tochter Jenny die „Spinning Jenny“.

Wie vorher wurde die Maschine mit einer Kurbel angetrieben. Doch nun wird mit einer Drehbewegung nicht mehr eine Spule gesponnen, sondern 16 Spulen. Eine 16-fache Steigerung der Arbeitsleistung bei gleichem Aufwand!

Nun konnte eine Spinnerin genau einen Weber mit Garn versorgen. Vorher mussten vier bis acht Spinnerinnen das Garn für einen Weber herstellen. Kein Wunder, dass sich die Spinning Jenny in der Textilindustrie schnell verbreitete.

Später wurde die Spinning Jenny noch weiter verbessert. Nicht mehr ein Mensch, sondern Wasserräder und Dampfmaschinen lieferten bald die nötige Energie. 

Durch die neuen Energiequellen entstanden Riesenanlagen. Damit war es mit der Heimarbeit vorbei. Die Garn-Produktion erfolgte nun in speziellen Fabriken.