Juden im Mittelalter

Im Mittelalter kam es immer wieder an vielen Orten Europas zu Vertreibungen und Bestrafungen von Juden. Ursache waren zunächst die massive Ausbreitung des Christentums und die grundsätzliche Feindseligkeit von Christen gegenüber Juden. Die Christen warfen den Juden vor, Jesus nicht als Erlöser anzuerkennen.

Dazu kam, dass Juden, nachdem sie aus ihrem Stammland vertrieben worden waren, überall als Fremde und als Bittsteller ankamen, die dann nach fremden Gebräuchen lebten und deshalb komisch beäugt wurden. Gerade weil die Juden keine Heimat mehr hatten, entwickelten sie in der Fremde einen umso größeren Zusammenhalt untereinander und hielten umso fester an ihren Bräuchen fest. Das wurde von anderen als Abgrenzung wahrgenommen.

Kam es dann in dem Gebiet, in dem sich Juden neu angesiedelt hatten, zu irgendeiner unerwünschten oder kriminellen Tat, wurden sofort die „komischen Fremden“ beschuldigt, ohne den Verdacht auch nur zu überprüfen. Je öfter die Juden zu Unrecht des Diebstahls, des Betrugs, der Entführung oder des Mordes beschuldigt wurden, umso leichter wurde die nächste Beschuldigung ausgesprochen. Damit war eine Stigmatisierungs-Spirale in Gang gesetzt. Als erst einmal genug Vorurteile und Gerüchte im Umlauf waren, glaubte jeder sofort, dass die Juden „wieder einmal“ einen Ritualmord an einem Kind verübt hätten – auch wenn überhaupt kein getötetes Kind vorhanden war.

Hier nur ein kleiner Auszug aus den Maßnahmen gegen Juden im europäischen Mittelalter: