Krankheit und Tod im Mittelalter

Einführung: Krankheiten im Mittelalter

Heute denken wir an Ritterburgen, schöne Kirchen und geheimnisvolle Klöster. Doch für die Menschen, die damals leben mussten, war das Mittelalter eine grausame Zeit. 

Durch mangelnde Hygiene entstanden viele Krankheiten. Es gab nicht für alle Menschen Toiletten und Waschgelegenheiten. Fäkalien landeten auf der Straße, so dass sich immer wieder Seuchen ausbreiteten. 

Die Menschen wussten nicht, wie man sich vor ansteckenden Krankheiten schützen kann oder wie man sie richtig behandelt. Viele starben an den Behandlungen, weil diese ohne Betäubung vorgenommen wurden und die Schmerzen deshalb unerträglich waren. Außerdem war noch nicht bekannt, dass Wunden desinfiziert werden müssen.

Bekannte Krankheiten waren Ruhr, Cholera, Aussatz, Malaria und Pocken. Diese Krankheiten wurden aber nur teilweise richtig behandelt. Eine falsche Behandlung machte die Krankheiten oft noch schlimmer. Die schlimmste Krankheit des Mittelalters war die Pest. 

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Die Pest

Wenn man Krankheiten schon nicht heilen konnte, wollte man die Kranken wenigstens kennzeichnen. Kranke mussten mit Klappern oder Rasseln herumlaufen, damit Gesunde den Kontakt zu ihnen mieden. Außerdem wurden Infizierte in den Spitälern isoliert und am Stadtrand untergebracht. 

Medizinische Erkenntnisse wurden von der Kirche blockiert. Zum Beispiel verbot die Kirche Leichenöffnungen. Diese wären aber notwendig gewesen, um neue Erkenntnisse über den menschlichen Körper zu gewinnen. 

Der strenge Glaube verhinderte allein schon ein intensives Forschen und Nachfragen: Alle suchten im christlichen Glauben die Antwort auf ungeklärte Fragen. Eine Seuche erklärten sich die Menschen als Strafe Gottes für ihre Sünden.

Die Menschen versuchten, bei schlimmen Seuchen noch frommer zu leben. Sie veranstalteten Prozessionen und Festspiele, um ihren Glauben zu beweisen. In den Städten wurden Spitäler errichtet, in denen die Kranken versorgt wurden. Weil sie keine bessere Erklärung hatten, machten die Christen immer wieder die Juden für den Ausbruch von Krankheiten verantwortlich. Die Folge waren Judenverfolgungen und Vertreibungen – man wollte die „Sündenböcke“ loswerden.

Aber der Tod bereitete den Menschen im Mittelalter viel weniger Angst als heute. Für die meisten Menschen war das Leben so beschwerlich, dass sie den Tod regelrecht herbeisehnten. Alle, auch die Kinder, litten unter schwerer körperlicher Arbeit, hatten wenig zu essen und ernährten sich sehr einseitig. Das Lebensziel der Menschen war, sündenfrei und bibelkonform zu leben. Denn nur so konnte man am Ende des Lebens angstfrei vor Gott treten und auf ein Weiterleben der Seele nach dem Tod hoffen. Das Durchschnittsalter im Spätmittelalter lag bei 35 Jahren. Während der Pest kam es zu einem regelrechten Massensterben. In vielen Regionen starben 30-60% der Bevölkerung. Da auch viele Bauern an der Pest starben, wurden bestellte Felder nicht abgeerntet. Fehlende Ernten wiederum führten zu steigenden Lebensmittelpreisen, was wiederum Armut und Hungersnöte zur Folge hatte. In der Zeit der Pest rutschten 20% der Stadtbevölkerung in die Unterschicht. Diese Menschen konnten keine Mieten für Stadtwohnungen mehr bezahlen, sondern wohnten in Holzverschlägen an der Stadtmauer.

Aufgabe 1:


a) Wie sind die medizinischen Kenntnisse im Mittelalter einzuschätzen? Warum wurde nicht geforscht?

b) Wie erklärten sich die Menschen den Ausbruch von Seuchen?

c) Wer wurde beschuldigt, die Pest ausgelöst zu haben?

d) Was unternahmen die Menschen nach einem Pest-Ausbruch?

e) Welches Verhältnis hatten die Menschen im Mittelalter zum Tod?

f) Welche schlimmen Auswirkungen hatte die Pest?

Aufgabe 2: Drei Quellen zur Pest

Aufgabe: Lies die drei Quellen und löse die zugehörigen Aufgaben.