Die Wachsenburg

Wie die beiden anderen Burgen der Drei Gleichen befindet sich die Wachsenburg auf einem Berg und ist damit eine Höhenburg. Sie ist mit 420 Metern die höchstgelegene Burg der Drei Gleichen.

Am Fuße der Wachsenburg liegt der Ort Holzhausen, in dem sich früher auch das Vorwerk der Wachsenburg befand.



So sieht die Wachsenburg heute aus:

Was bedeutet der Name "Wachsenburg"?

Der Name hat weder etwas mit wachsen im Sinne von größer werden zu tun, noch mit dem Wachs einer Biene oder einer Kerze. Stattdessen geht der Wortkern wachs auf das althochdeutsche Wort was oder hwas zurück - das bedeutete im Mittelalter scharf oder steil.
Früher hieß die Burg Wassenburg und das bedeutete Burg auf einem steilen Berg.


Die Vorgeschichte

Der Hügel, auf dem sich heute die Wachsenburg befindet, eignet sich sehr gut für eine Bebauung. Denn oben auf dem Hügel befindet sich keine Spitze, sondern eine Plattform, auf der man sehr gut Gebäude errichten kann.
Deshalb können wir davon ausgehen, dass der Hügel schon in sehr früher Zeit bebaut wurde - zumal die Umgebung des Hügels als ur- und frühgeschichtlicher Siedlungsraum bekannt ist. Vielleicht gab es schon in der Steinzeit dort eine Siedlung oder einen befestigten Ort. Allerdings gibt es keine Funde oder Beweisstücke, die diese Annahme bestätigen.
Der älteste Fund auf dem Gelände der Wachsenburg ist ein Beil mit einer Steinklinge. Das deutet auf die Jungsteinzeit hin.
Im Mittelalter wurden auf dem Burggelände folgende Gegenstände gefunden:

  • alte Münzen,
  • Pfeile,
  • 12 Schmelztiegel  oder Urnen und
  • alte Waffen.


Unter morschen Brettern hat man im Mittelalter noch etwas viel Gruseligeres gefunden:

  • Knochen und Schädel (durch die Schädel waren große Nägel gebohrt),
  • Bernsteinketten,
  • Korallen und
  • Halsschmuck.


Diese Funde wurden im Mittelalter sogar einmal ausgestellt. Dann wurden sie aber leider an einen "Kenner" übergeben und sind seitdem verschwunden. Auf jeden Fall gab es also auf dem Gelände der Wachsenburg lange vor dem Mittelalter Gräber mit Beigaben. Daraus kann man schlussfolgern, dass dort oben ein Friedhof war. 


Ab wann gab es auf dem Hügel eine Burg?

Im Jahr 1170 wurde das erste Mal von einer Burg gesprochen, und zwar wird ein Burgmann als "Edelherr von Wassenburc" bezeichnet. Wann genau die Burg gebaut wurde, können wir heute nicht mehr herausfinden, wahrscheinlich wie die beiden anderen Burgen der Drei Gleichen im 11. Jahrhundert.


Warum wurde die Wachsenburg gebaut?

Das Kloster Hersfeld hatte viele Besitzungen in Arnstadt und in der Umgebung von Arnstadt. Wahrscheinlich errichteten die Hersfelder die Wachsenburg, um ihre Besitzungen im Raum Arnstadt überwachen zu können.


Wechselnde Besitzer

  • Im 13. Jahrhundert herrschten die Grafen von Schwarzburg über alle Hersfelder Besitztümer in Arnstadt. Sie erhielten die Wachsenburg vom Kloster Hersfeld als Lehen.
  • Die Grafen von Schwarzburg gaben die Burg an die Linie Käfernburg weiter.
  • Die Käfernburger geben die Burg 1302 den Grafen von Holstein.
  • Die Grafen Holstein geben die Burg 1303 dem Landgrafen Albrecht als Lehen.
  • 1306 wurde das Lehen an die Grafen von Schwarzburg zurückgegeben.
  • 1340 teilte sich die Schwarzburger Grafenlinie. Dabei kommt die Burg an Günther XVIII. Dieser gründet die Linie Schwarzburg-Wachsenburg.
  • Die Schwarzburg-Wachsenburger wollten die Wachsenburg an die Stadt Erfurt verkaufen.
  • Die Wettiner wollten diesen Verkauf verhindern und erwarben 1369 selbst die Burg.



Die Burg im Besitz der Wettiner

Die Wettiner gaben die Burg mehreren Männern als Pfand. Die Pfandnehmer mussten sich verpflichten, die Burg zu unterhalten (=finanzieren) und dem Markgrafen ein Öffnungsrecht zu gewähren.

Eine Jahresrechnung aus dem Jahr 1383 verrät, dass in diesem Jahr ein Amtmann auf der Burg beschäftigt war, und zwar Friedrich von Witzleben.
Außerdem wird in der Jahresrechnung jede Menge anderes Personal aufgezählt:

  • Schreiber,
  • Landknecht,
  • Koch,
  • Eseltreiber,
  • Torwächter,
  • Ackerknecht,
  • Imker,
  • Käsemagd und
  • Viehmagd.


In dieser Zeit gab es also ein ausgeprägtes Burgleben. Ein. Rechnungsbuch aus dem Jahr 1390 verrät, dass in diesem Jahr die Bewaffnung erneuert wurde. 1417 gab der Landgraf Friedrich der Jüngere einige Baumaßnahmen in Auftrag:

  • Turm bauen,
  • Dach auf den Kemenaten ausbessern,
  • Mauern um das Schloss herum ausbessern.



Die Burg im Besitz der Witzlebener

Ab 1434 wohnte Dietrich von Witzleben auf der Wachsenburg. Sein Sohn Heinrich der Jüngere von Witzleben bewies später mit einem Pfandbrief, dass ihm die Burg von seinem Vater vererbt wurde. Der Thüringer Landgraf akzeptierte den Pfandbrief nicht und behauptete, dieser wäre gefälscht. Denn die Burg war für ihn strategisch wichtig - er wollte sie wieder in seinen Besitz bringen.
Heinrich der Jüngere fügte sich dem Wunsch des Landgrafen. Er gab die Burg ab und bekam als Entschädigung eine andere Burg. Allerdings durften die Witzlebener weiterhin auf der Burg wohnen. 1441 wurde die Burg an die Linie Vitzthum verpfändet.


Die Katastrophe unter den Vitzthumen

Die Brüder Busso, Bernhard und Apel Vitzthum spielten im Sachsenkrieg eine bedeutende Rolle - im negativen Sinne. Anfangs kämpften sie auf der Seite des Herzogs Wilhelm. Allerdings lösten sie dann den Bund mit dem Herzog und brachen mehrfach den vereinbarten Frieden. Daraufhin rüstete der Herzog zur sogenannten "Vitzthumschen Fehde". Dazu gehörte ein merkwürdiger "Deal" zwischen Herzog Wilhelm und der Stadt Erfurt:

  • Der Herzog bot der Stadt Erfurt die Dornburg und die Burg Kapellendorf an, die er zuvor erobert hatte. 
  • Im Gegenzug verlangte Wilhelm von der Stadt Erfurt, dass sie für ihn die Wachsenburg zurückerobert, um sie den Brüdern Vitzthum wegzunehmen.


Am 15. November 1451 begann die Stadt Erfurt mit der Belagerung der Burg - mit der modernsten Ausrüstung der damaligen Zeit. Das Hauptquartier für den Kampf richtete Erfurt in Haarhausen ein. Die Wachsenburg wurde von fünf Standpunkten aus beschossen. Es. wurden mehrere Bliden aufgestellt.
Noch heute kann man an der Wachsenburg Spuren der Blidenschüsse erkennen.
Doch Erfurt hat noch viel größeren Aufwand betrieben, um die Burg einzunehmen. Aus dem Bergwerk Mansfeld wurden 40 Bergknechte angefordert, die die Burg unterminieren sollten. Der Plan ging auf: Ein Teil der Burgmauer wurde zum Einstürzen gebracht.
Dadurch konnte die Burg am 10. Dezember 1451 gestürmt werden. Ein Notgeldschein aus dem Jahr 1921 stellt die Belagerung der Burg dar:

Jedoch befand sich zu diesem Zeitpunkt keiner der Brüder Vitzthum auf der Burg. Ein Schwager und dreißig andere Personen wurden gefangengenommen und erst gegen Lösegeld wieder freigelassen. Geld, Waffen und Vorräte der Burg fielen an die Sieger aus Erfurt. Diese feierten ihren Sieg ausgelassen.
Die Brüder Vitzthum rächten sich aber fürchterlich: Sie beauftragten Brandstifter, die die Burg zu zwei Dritteln abbrannten.

Wie ging es weiter?

Wie ausgemacht, übergab die Stadt Erfurt die Burg nach der Eroberung an Herzog Wilhelm. Der Herzog setzte einen Vogt, einen Torknecht und einen Untervogt ein, die sich um die Burg kümmern sollten.
1485 kam es zur "Sächsischen Landesteilung". Dabei wurde die Wachsenburg Besitz der Ernestiner.

Die Wachsenburg im Besitz der Ernestiner

Aus den Jahren 1486 und 1544 sind Baurechnungen erhalten. Daraus kann man die folgenden Tätigkeiten ableiten:

  • 1490/91 wurde die Torstube und die Brücke erneuert.
  • Der Palas mit Estrichfußboden wurde zur Kornschütte umfunktioniert.
  • 1491 wurde der Turm neu überdacht.
  • 1500 wurde ein neues Haus an die Kernburg gebaut.
  • 1505 wurde das Dach des Torhauses neu gedeckt.
  • 1509 wurde das innere Tor repariert.
  • 1510 wurde erstmals eine Kapelle erwähnt. Sie bekam in diesem Jahr neue Fenster.
  • 1525 wurden ein Pferdestall und eine Brücke gebaut.
  • Ein Eimer wurde am Brunnen befestigt - was bedeutet, dass es einen Brunnen gegeben haben muss. Wo der Brunnen war, kann man heute nicht mehr herausfinden.


So ungefähr muss die Burg zu diesem Zeitpunkt ausgesehen haben:

Das Ende des Burg-Lebens

Im Bauernkrieg wollten die Bauern die Wachsenburg zerstören. Das konnte aber verhindert werden. Nach dem Bauernkrieg wurde Hermann von Hoff Vorsteher der Wachsenburg. Er kümmerte sich darum, dass die Burg ausreichend bewaffnet wurde, um eine Zerstörung auch weiterhin zu verhindern.
In dieser Zeit waren mehrere Personen für die Wachsenburg verantwortlich:

  • Amtsvorsteher,
  • Landknecht,
  • Torwart,
  • Weinmeister,
  • Schösser,
  • Schreiber.


Wahrscheinlich hat von diesen Bediensteten aber nur der Torwart wirklich auf der Burg gewohnt. Der Vorsteher der Wachsenburg, Hermann von Hoff, hatte seinen Sitz in das Vorwerk in Holzhausen verlegt. Das deutet  auf einen schlechten Zustand der Burganlage hin. Wahrscheinlich war die Burg so stark verfallen, dass sie als Lebensort nich mehr geeignet war.

Es gab auch keine großen Baumaßnahmen mehr, sondern nur noch sehr bescheidene Erhaltungsmaßnahmen. 1533 wurden einsturzgefährdete Gebäudeteile abgetragen und durch stabile Fachwerk-Konstruktionen ersetzt. Außerdem wurden Windschäden repariert.

Ab 1542 gab es keinen Torwächter mehr und damit keinen Burgbewohner. 1543 wurde die Burg von einem schweren Gewitter heimgesucht und erlitt große Brandschäden.

Der endgültige Verfall

Es gibt nun keine Bemühungen mehr, die Burg wieder bewohnbar zu machen. Allerdings gibt es viele Maßnahmen, die darauf zielen, Die Burg zu erhalten und vor dem weiteren Verfall zu bewahren:

  • Es werden ein paar Stuben und Kammern eingerichtet.
  • Türen und Tore werden soweit ausgebessert, dass man sie wieder abschließen konnte.
  • Dächer wurden neu gedeckt.
  • Der Turm wurde mit starkem Holzwerk versehen.


Mit allen Maßnahmen sollte die Burg vor feindlichen Angriffen geschützt werden. Ein Bild aus dem Jahr 1580 zeigt die Burg in völlig intaktem Zustand:

Ernst der Fromme

1603 kam es zur Ernestinischen Landesleitung. Dabei übernahm das Herzogtum Sachsen-Weimar das Amt Wachsenburg. In einer Amtsbeschreibung aus dem Jahr 1615 heißt es, die Burg läge seit über 60 Jahren wüst, nur noch zwei Häuser hätten ein Dach.

1640 kam es zu einer weiteren Landesteilung. Die Wachsenburg fällt nun an den Herzog Ernst I. den Frommen von Sachsen-Gotha.
Der Herzog wollte die Burg nicht im wüsten Zustand belassen. Er bemühte sich, sie wieder in einen Zustand zu bringen, dass man sie Besuchern zeigen kann. Die Baumaßnahmen waren:

  • Wiederherstellung des romanischen Palas,
  • Abbruch des Turmoberteils & Wiederherstellung des Turmes (Höhe: 17,50 Meter)
  • Einbau neuer Fenster,
  • Bau eines neuen Brunnens (75 Meter tief),
  • Abbruch der Zwingermauer,
  • Einsetzen von Stützpfeilern,
  • Umbau des Saales im Palas zum Kirchsaal,
  • Einzug eines Kellergewölbes 
  • neues Gebäude (mit Kellergewölbe) an der Südseite der Burganlage


Ernst der Fromme bemühte sich um sehr schnelle Bauarbeiten. Zwischen der Auflistung der benötigten Materialien und dem Abbruch der Turmspitze vergingen gerade einmal drei Monate. Die Umbauarbeiten dauerten insgesamt vier Jahre.


In dieser Zeit wurde ein Holzmodell der Burg angefertigt: 

Diese Zeichnung aus dem Jahr 1655 zeigt die Wachsenburg aus östlicher Richtung:

Diese Zeichnung aus dem Jahr 1730 zeigt die Westseite der Wachsenburg:

Merkwürdigerweise änderte der Herzog dann seine Pläne. Er wollte die Burg nun nicht mehr für Besucher attraktiver machen, sondern auf dem Burggelände ein Waisenhaus und ein Zuchthaus errichten. Das Zuchthaus sollte im Burgturm errichtet werden. Auch diese Pläne wurden dann wieder verworfen. Der Turm wurde kein Gefängnis, denn die abseitige Lage der Burg wurde als zu unsicher eingeschätzt. Der Turm wurde bis auf eine Höhe von vier Metern abgerissen. Auf dem folgenden Bild kann man sehen, wie kurz der Turm zu dieser Zeit war:

Der weitere Verfall  der Anlage schritt. voran. Während im 17. Jahrhundert am äußeren und am inneren Tor Fallgitter vorhanden waren, beweisen Dokumente aus dem Jahr 1736, dass beide Tore keine Zugbrücke mehr hatten. Der Graben war nur noch mit einem steinernen Brückenbogen überspannt.

Nun kam es immer wieder zu Besitzerwechseln. Wenige Besitzer bemühten sich um Erhaltungsmaßnahmen, so dass die Burg immer weiter verfiel. Das ehemalige Wachhaus  wurde als Brauerei genutzt. Durch einen Brand wurde die Brauerei komplett zerstört, aber sofort wieder aufgebaut. 

Ein Kommandant auf der Burg

Als sich die Burg im Besitz des Herzogs Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg befand, wollte er sie zu militärischen Zwecken nutzen. Er ließ einige neue Gebäude errichten und sorgte für ausreichende Bewaffnung. Ein Kommandant sollte sich dauerhaft auf der Burg aufhalten. Der Kommandant beaufsichtigte Kriegsgefangene, die nach dem Siebenjährigen Krieg auf dem Burggelände gefangen gehalten wurden. Außerdem musste er interessierten Besuchern Führungen geben.
1856 starb der letzte Kommandant der Burg, was das Ende der militärischen Nutzung bedeutete.
Ab 1859 begann der Umbau zur Gaststätte


Die Burg als Gaststätte

1859 begannen die Umbauarbeiten zur Gaststätte. Dafür wurde der Kirchsaal umgebaut, der 1660 errichtet wurde. Eine Decke wurde eingezogen, so dass ein Rittersaal entstand. Um die Gaststätte interessant zu machen, wurde eine Waffensammlung zusammengetragen, die später ausgestellt werden sollte.


Das Wachsenburg-Komitee

1896 gründete sich das Wachsenburg-Komitee. Zuerst wollte sich dieses Komitee nur um die Waffensammlung kümmern. Bald organisierte das Komitee aber tourismusfördernde Maßnahmen im ganzen Drei-Gleichen-Gebiet.
1899 wurde die Gemeinde Wachsenburg gegründet. Neben dem Komitee bemühte sich nun auch die Gemeinde darum, die Wachsenburg bekannter zu machen.
Noch im selben Jahr konnten 20 000 Besucher auf der Wachsenburg verzeichnet werden. 1901 öffnete die Waffenausstellung ihre Pforten für Besucher.
Das Wachsenburg-Komitee bemühte sich in den Folgejahren um eine Instandhaltung der Burg. Allerdings wurde darauf geachtet, behutsam mit der vorhandenen Bausubstanz umzugehen. Statt neu zu bauen, kümmerte sich das Komitee lieber um das Freilegen vorhandener Gebäudereste.

Der neue Turm

Nur einen Neubau wollte das Komitee in die Wege leiten: Ein neuer Bergfried soll den abgerissenen Turm ersetzen. Er sollte die Maße des alten romanischen Bergfriedes bekommen. Die Maße wurden nach alten Abbildungen errechnet: Der Turm sollte 15,50 mal 9 Meter breit und 37 Meter hoch werden. Allerdings waren die Auftraggeber mit diesen Maßen nicht einverstanden. Der Turm sollte kleiner und damit billiger werden. Man orientierte sich an den Maßen der Türme der anderen beiden Burgen und einigte sich auf die Maße 7,60 mal 7,60 (Breite) und 30 Meter (Höhe).

Eine Besonderheit sollte das Dach des Turms werden, denn es sollte die Form des damals beliebten Nürnberger Typus bekommen.
1904 wurde die Baugenehmigung erteilt.
1905 wurde der Turm eingeweiht.
1907 wurde in einem Fachwerkbau an der Ringmauer eine Ausstellung für Geschütze eröffnet.

Auf der folgenden Postkarte ist der neue Turm mit seinem außergewöhnlichen Dach gut zu erkennen:

Die Burg ab 1920

Nach der Abdankung der Fürsten wurde die Burg staatlicher Besitz. Sie gehörte nun dem Land Thüringen, genauer dem Kreis Arnstadt.
Aus dem Wachsenburg-Komitee wurde der "Verein Wachsenburg". Er kümmerte sich weiter um die Sammlungen, Ausstellungen und Museen. Dafür pachtete der Verein Gebäude.
1931 wurde der Rittersaal vollkommen umgestaltet.
1933 wurde ein Graf-Gleichen-Gedächtniszimmer errichtet.  Dafür wurden die wenigen erhaltenen Gegenstände der Grafen von Gleichen zusammengetragen.


Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Krieg wurde die gesamte Waffen- und Militärsammlung von der sowjetischen Verwaltung in Beschlag genommen. Das Museum wurde aber weitergeführt. 


Die Wachsenburg in der DDR

Im Zuge der Gründung der DDR wurde  1949 der "Verein Wachsenburg" aufgelöst, die Burg ins Volkseigentum überführt. Sie blieb dem Kreis Arnstadt unterstellt.

Obwohl noch im Jahr 1965 19 000 Besucher ins Museum der Wachsenburg kamen, erfolgte ein Jahr später dessen Schließung.

1969 erfolgte unter dem Vorwand des Schwammbefalls eine tiefgreifende Sanierung der Burg, bei der keine Rücksicht auf die historische Bausubstanz genommen wurde. Zum Beispiel wurden sämtliche Holzeinbauten am Palas und am Neuen Turm entfernt und durch Stahlbeton ersetzt.

Nach dem Umbau wurde die Burg als exklusives Hotel und Restaurant wiedereröffnet. Das Museum blieb geschlossen.

Zwar gab es die Behauptung, dass man das Museum wieder eröffnen wollte, in Wahrheit wurde aber das verbliebene Sammelgut nach Arnstadt gebracht.

Die Wachsenburg war nun für Besucher, die keine Hotelgäste waren, nicht mehr zugänglich. Nicht einmal der neu gebaute Bergfried durfte betreten werden - weil sich in der Nähe ein Truppenübungsplatz befand...

Die Wachsenburg nach der Wende

Ab 1990 flossen endlich wieder üppige Mittel in den Erhalt des Turms, der Ringmauer und der Gaststätte. Auch der Aussichtsturm wurde wieder nutzbar gemacht. Seit 2001 befindet sich die Wachsenburg in Privatbesitz. Die Familie Wagner betreibt Hotel und Restaurant und hat im ehemaligen Kastellansgebäude ein kurioses Museum eingerichtet.