Pioniere und FDJler
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Die Pionierorganisation
Die Jungpioniere
Die Pionierorganisation wurde am 13. Dezember 1948 gegründet. Es handelte sich um eine Massenorganisation für Kinder und Jugendliche. Über diese Massenorganisation wirkte der Staat sowohl im Schulalltag, als auch an den Nachmittagen nach der Schule auf die Kinder und Jugendlichen ein.
Weil der 13. Dezember der Gründungstag war, wurden an jedem 13. Dezember im Jahr alle Erstklässler einer Schule in die Pionierorganisation aufgenommen. Von diesem Zeitpunkt an bis zum Ende des 4. Schuljahres war man „Jungpionier“. Die Uniform des Jungpioniers bestand aus einer weißen Bluse mit Aufnähern und einem blauen Halstuch.
Diese Uniform musste bei bestimmten schulischen und außerschulischen Anlässen getragen werden. Unbedingt erforderlich war die Pionierkleidung beim Appell in den Schulen, bei den Pioniernachmittagen und bei sozialistischen Feiertagen und bei den häufigen Besuchen von Denkmälern gefallender Soldaten.
Die Pionierorganisation war fest in das Schulwesen integriert. So begann jede Unterrichtsstunde mit dem Pioniergruß und die Leitsätze der Pionierorganisation waren oft Unterrichtsstoff.
Außerdem waren Aufgaben innerhalb einer Schulklasse gleichzeitig Aufgaben innerhalb der Pionierorganisation. Es gab einen Gruppenrat, zu dem
- der Gruppenratsvorsitzende
- der stellvertretende Gruppenratsvorsitzende
- der Schriftführer
- der Wandzeitungsbeauftragte und manchmal auch
- der Kassierer und
- der Agitator
gehörten.
Der Gruppenrat, vor allem der Gruppenratsvorsitzende, arbeitete eng mit dem Pionierleiter der Schule zusammen. Der Pionierleiter organisierte schulische und außerschulische Veranstaltungen im Rahmen der Pionierorganisation.
Bei Aufnahme in die Pionierorganisation bekam jeder Jungpionier einen Pionierausweis. Darin standen die zehn Pioniergebote:
Die Thälmannpioniere
Ab der fünften Klasse war man nicht mehr Jungpionier, sondern Thälmann-Pionier.
Ernst Thälmann war ein wichtiger Politiker in der Zeit der Weimarer Republik (zeitweise Vorsitzender der KPD). 1944 wurde er von den Nazis in Buchenwald ermordet und danach von der DDR-Ideologie verehrt und zur Symbolfigur ernannt.
Beim Wechsel vom Jungpionier zum Thälmannpionier tauschte man sein blaues Halstuch gegen ein rotes ein.
Thälmann-Pioniere mussten ein Gelöbnis ablegen:
„Ernst Thälmann ist unser Vorbild. Als Thälmann-Pionier gelobe ich, so zu leben, zu lernen und zu kämpfen, wie es Ernst Thälmann lehrt, getreu unserem Gruß bin ich: Für Frieden und Sozialismus immer bereit!“
Nun galten nicht mehr die „Zehn Gebote der Jungpioniere“, sondern die „Gesetze der Thälmann-Pioniere“.
Die Mitgliedschaft: Freiwillig oder erzwungen?
Die Mitgliedschaft bei den Jungpionieren und den Thälmannpionieren war formal freiwillig. Die Aufnahme in die jeweilige Organisation wurde von der Schulen organisiert und erfolgte quasi „automatisch“. Wenn Eltern nicht wollten, dass ihr Kind in die Pionierorganisation eintritt, mussten sie von sich aus aktiv werden. Diese Kinder wurden von Nachmittags-Aktivitäten ausgeschlossen und fühlten sich als Außenseiter. Außerdem hatten Kinder, die sich der Pionierorganisation verweigerten, Einschränkungen auf ihrem späteren Lebensweg zu befürchten. Vor diesem Hintergrund war es für ein Kind fast selbstverständlich, Pionier zu sein. Im Jahr 1989 waren 98% der DDR-Kinder Mitglieder in der Pionierorganisation.
Alles im Zeichen der Pioniere...
Um das Zugehörigkeitsgefühl zur Pionierorganisation zu stärken, gab es:
- Pioniernachmittage in der Schule,
- jährliche staatliche Pioniertreffen,
- rührselige Pionierlieder (gesungen im Musikunterricht, beim Appell, an den Pioniernachmittagen im Chor, bei Auftritten bei Rentnerfeiern, bei der Patenbrigade, bei Dorf- und Stadtfesten…),
- ein "Haus der Pioniere" in jeder größeren Stadt,
- Pionierlager in den Ferien,
- die Pionierrepublik am Werbellinsee (größtes Pionierlager),
- den Pionierpalast in Berlin und
- Pioniere in Filmen, Fernsehsendungen und Büchern.
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Pioniere voran
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Altpapierlied
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Blaue Wimpel im Sommerwind
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Mein blaues Halstuch
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Soldaten sind vorbei-marschiert
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Der Volks-polizist
Die FDJ
Mit 14 Jahren endete für jeden Schüler die Mitgliedschaft in der Pionierorganisation und mündete fast automatisch in eine FDJ-Mitgliedschaft. Auch die „Freie Deutsche Jugend“ war eine Massenorganisation, ber die die Freizeitgestaltung der Jugendlichen organisiert wurde.
Ähnlich wie bei den Pionieren war die Mitgliedschaft bei der FDJ formal freiwillig. Wer sich verweigerte, hatte aber erhebliche Nachteile bei der Zulassung zu weiterführenden Schulen oder bei der Berufswahl zu befürchten, so dass man sich auch bei erheblicher Abneigung eher für die Mitgliedschaft in der FDJ entschied.
Die FDJ-Kleidung bestand aus einem blauen Hemd für Jungen und einer blauen Bluse für Mädchen. Auf dem Oberarm war das FDJ-Zeichen aufgenäht. Der Gruß der FDJler war „Freundschaft!“
Funktionen der Jugendorganisation
Alle drei Organisationen waren damit beauftragt, die Freizeit der Kinder und Jugendlichen zu gestalten. Dabei wurden überall und mit viel Engagement der Verantwortlichen tolle Erlebnisse für die Kinder geschaffen.
In allen drei Jugendorganisationen sollten die Kinder und Jugendlichen außerdem lernen, Teil einer Gemeinschaft zu sein und sich der Gemeinschaft unterzuordnen.
Die drei Stufen
Insgesamt stieg der Grad der politischen Indoktrination über die Jugendorganisationen schrittweise an.
- Bei den Jungpionieren erfolgte am wenigsten politische Unterweisung. Es ging am meisten darum, über die Freizeit der Kinder zu verfügen und in dieser Zeit bei den Kindern gewünschte Charaktereigenschaften zu festigen – um sie später besser politisch beeinflussen zu können.
- Bei den Veranstaltungen der Thälmannpioniere wurden politische Haltungen und Forderungen schon öfter thematisiert, Freizeitaktivitäten wurden konsequenter mit politischen Belehrungen verknüpft.
- Bei der FDJ ging es vordergründig um politische Unterweisung – schließlich standen die FDJler mit einem Bein im Erwachsenenleben und sollten schon bald selbst den Sozialismus mit aufbauen.
Die FDJ war ein politisches Organ und verfügte über einen Zentralrat und ein Parlament. Die FDJ war auch in der Volkskammer vertreten.
Eine Mini-Armee?
Genau wie im Schulleben fallen auch bei den Jugendorganisationen die militärischen Bezüge auf. Allein die Bezeichnung "Pionier"! Es gab Uniformen, die getragen werden mussten. Wer Funktionen in der Gemeinschaft übernahm, verdiente sich Aufnäher, die die Kleidungsstücke schmücten. Auf Wanderungen wurden Wimpel umhergetragen. Der Pioniergruß, bei dem der rechte Arm bzw. die rechte Hand in einer zackigen Bewegung zur Stirn geführt wurde. In den Pionierliedern ging es um Fanfaren, Trommeln und um den gemeinsamen Kampf. Es mussten Gelöbnisse abgelegt werden. Freiwilligkeit existierte nur zum Schein, eigentlich bestand ein Teilnahmezwang. Innerhalb der Pioniergruppe gab es eine feste Hierarchie und Aufträge, die befolgt werden mussten. Wiederworte und kritische Fragen waren nicht erwünscht.
Die Pionierorganisation stand ohne Zweifel im Zeichen des Kampfes bzw. des Krieges gegen den großen Feind, die westlich orientierte BRD.
Und das darf man nicht vergessen, wenn man gut organisierte Kinder-und Jugendbetreuung in der DDR lobt.