Krankheit und Tod im Mittelalter

Quelle 1

Boccaccio über die Pest in Florenz 1348:
"Es brach in der herrlichen Stadt Florenz eine todbringende Pest aus, welche entweder durch die Einwirkung von Himmelskörpern oder wegen unserer ungerechten Taten durch Gottes Zorn zu unserer Besserung geschickt wurde. 
Alle menschliche Klugheit und Vorsicht, mit der die Stadt von Verunreinigungen gesäubert und jedem Kranken der Eintritt verwehrt wurde, waren nutzlos. Umsonst auch die vielen Ratschläge zur Erhaltung der Gesundheit, umsonst die demütigen Bitten, mit denen fromme Menschen sich in organisierten Prozessionen oder auf andere Weise an Gott wandten.
Etwa zu Frühlingsbeginn des Jahres zeigte die Seuche erstmals ihre schreckliche Wirkung. Es bildeten sich nämlich bei Männern und Frauen Schwellungen in der Leistengegend oder unter den Achseln, von denen einige mehr oder weniger die Größe eines Apfels oder Eies erreichten und die vom Volk „Pestbeulen“ genannt wurden. Von diesen beiden Körperstellen breiteten sich die tödlichen Pestbeulen in kurzer Zeit gleichmäßig auf den ganzen Körper aus. 
Und die Pest war noch schrecklicher dadurch, dass sie von denen, die daran erkrankt waren, auf den Gesunden übergriff, wenn sie in seine Nähe gebracht wurden. 
Und das war noch nicht das Ärgste. Es stellte sich auch heraus, dass schon die Berührung der Kleider oder irgendeines anderen Gegenstandes, den die Kranken berührt oder gebraucht hatten, den Berührenden mit der Krankheit ansteckte."

Aufgaben zu Quelle 1:

a) Nenne die beiden Erklärungsansätze, die Boccaccio für das Ausbrechen der Pest anführt.

b) Was tun die Menschen in Florenz alles, um den Ausbruch der Pest zu verhindern?

c) Wie ist der Krankheitsverlauf? (Genau!)

d) Welche Möglichkeiten der Ansteckung werden genannt?