Das alte Griechenland

Der Seehandel

Wenn du dir die Karte Griechenlands anschaust, wird dir schnell klar, warum die Griechen ihre Zukunft auf dem Wasser sahen. Das Land ist zerklüftet und durchzogen von Gebirgen. Diese sind schwer zu überwinden. Es gibt zwischen den Bergen nur wenige fruchtbare Gebiete. 
Für die Griechen war klar: Wohlstand und Reichtum kann man nur auf dem Seeweg erlangen – durch Handel und Krieg!

Deshalb setzten sie alles daran, hervorragende Seefahrer und erfolgreiche Händler zu werden. In der Blütezeit beherrschen die Griechen den ganzen Mittelmeerraum und das Schwarze Meer.

Das griechische Handelsschiff

Das griechische Handelsschiff war eine Meisterleistung menschlichen Erfindungsgeistes. Es war eher rundlich und hatte einen geräumigen Innenraum. Dieser Innenraum konnte viele Waren fassen. 
Die Mannschaft bestand aus einem Kapitän und vier bis fünf Matrosen. Der Kapitän führte am Ende des Schiffes das Ruder, die anderen Männer waren für das Segel zuständig. 

Piratenangriffe

Zur Zeit der alten Griechen gab es noch keine Kompasse, keine Fernrohre und keine Seekarten. Die Seefahrer konnten sich nur an den Sternen und am Küstenverlauf orientieren. Deshalb wagten sie sich selten aufs offene Meer hinaus. 
Außerdem war die Gefahr, von einem Sturm überrascht zu werden, sehr groß. Also verliefen alle Seewege entlang der Küste.

Das nutzten Piraten gnadenlos aus. Sie lauerten den Handelsschiffen mit ihren wertvollen Gütern auf. Bei erfolgreicher Kaperung wurden die Seeleute einfach ins Meer geworfen. Dadurch schlossen die Piraten eine spätere Rache aus. Die Piraterie brachte die griechischen Städte in ernsthafte Schwierigkeiten. 

Doch die griechischen Seefahrer hatten eine Idee: Man könnte doch die Handelsschiffe mit Kriegsschiffen schützen! Diese sahen ganz anders aus: schmal und spitz und mit einer Vielzahl an Ruderern. Die Kriegsschiffe waren dadurch viel schneller und wendiger als die großen, breiten Handelsschiffe. Die Kriegsschiffe hatten am Bug einen Rammsporn, also eine Spitze. Damit konnten sie feindliche Schiffe anstoßen und beschädigen. Diese Kriegsschiffe hießen "Trieren".

Kein Pirat traute sich bald mehr in die Nähe der Kriegsschiffe. So wurde das Problem der Piraterie gelöst. Der Handel konnte sich weiter entfalten.

Handelswaren 

Doch womit handelten die Griechen nun eigentlich? Das wissen wir, weil Archäologen viele untergegangene Schiffe gefunden haben und Handelsgüter ausgegraben haben. Die Griechen verkauften vorwiegend Olivenöl und Wein. Beides transportierte man in Amphoren. Das waren bauchige Tongefäße mit einem schmalen Hals.
Außerdem verkauften die Griechen verzierte Gefäße aus Keramik oder Ton. Im virtuellen "Keramik-Museum" kannst du dir die Keramikkunst der alten Griechen anschauen.

Aufgaben: 

Löse die folgenden Aufgaben 1 bis 5. Schreibe deine Antworten ins Griechenland-Heft auf Seite 7.

1. Hier siehst du zwei typische altgriechische Schiffstypen. Welches ist das Kriegsschiff und welches ist das Handelsschiff? Begründe beide Zuordnungen: Warum eignet sich das eine als Kriegsschiff, warum das ander als Handelsschiff?

Schiff 1

Schiff 2

2. Warum waren die Griechen mit ihren Schiffen am liebsten in Küstennähe unterwegs?

3. Was unternahmen die Seefahrer gegen Piratenangriffe?

4. Welche Güter brachten die Griechen mit ihren Schiffen zu anderen Völkern?

5. Die Griechen haben nicht nur Waren an andere Völker verkauft, sondern auch viele Waren eingekauft. Schreibe mit Hilfe der folgenden Karte auf, welche Waren sie aus welchem Gebiet eingekauft haben 


* Zusatz: Was verraten die eingekauften Waren über die Lebensweise der Griechen? Überlege dir, was die Griechen mit den eingekauften Waren gemacht haben könnten.