Hitlers Außenpolitik

1933 bis 1935

Nach der Machtergreifung Hitlers ging ein hysterischer Aufschrei durch Europa. In vielen Reden und Schriften hatten die Nationalsozialisten in den vergangenen Jahren ihr Weltbild und ihre Zukunftspläne deutlich gemacht, so dass die Nachbarstaaten nun schockiert und ängstlich reagierten.
 
Hitler fürchtete eine erneute Isolation des Landes und bemühte sich deshalb zunächst, die Nachbarstaaten zu beschwichtigen. Er beteuerte fortwährend, nur Frieden und Freundschaft anzustreben.

In einer öffentlichen Rede am 17. Mai 1933 sagte Hitler folgendes:
„Indem wir in grenzenloser Liebe und Treue an unserem eigenen Volkstum hängen, respektieren wir die nationalen Rechte auch der anderen Völker aus dieser selben Gesinnung heraus und möchten aus tiefinnerstem Herzen mit ihnen in Frieden und Freundschaft leben. (…)
Wir aber haben keinen sehnlicheren Wunsch, als dazu beizutragen, dass die Wunden des Krieges und des Versailler Vertrages endgültig geheilt werden. Deutschland will keinen anderen Weg dabei gehen als den, der durch die Verträge selbst als berechtigt anerkannt ist. Die deutsche Regierung wünscht, sich über alle schwierigen Fragen mit den Nationen friedlich auseinanderzusetzen. Sie weiß, dass jede militärische Aktion in Europa auch bei deren völligen Gelingen, gemessen an den Opfern, in keinem Verhältnis stehen würde zu dem Gewinn.“*


Zwischen 1933 und 1935 praktizierte Hitler nach außen hin eine Friedens- und Bündnispolitik und versuchte damit, Vertrauen zu den anderen Staaten aufzubauen.

In dieser Zeit wurden viele bilaterale Verträge mit anderen Staaten geschlossen bzw. verlängert, z.B.
5. Mai 1933: Verlängerung des "Berliner Vertrags" mit der Sowjetunion
(Inhalte: Freundschaft, Handelsbeziehungen, militärische Zusammenarbeit und beidseitige Neutralität im Kriegsfall)
20. Juli 1933: Konkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan (Abkommen mit der katholischen Kirche)
26. Januar 1934: deutsch-polnischer Nichtangriffspakt
18. Juni 1935: Abschluss eines deutsch-britischen Flottenabkommens (legte fest, dass sich die Stärke der deutschen Flotte an der britischen Flotte orientieren musste, das Stärkeverhältnis sollte 35 zu 100 betragen)
 
All diese Abkommen signalisierten nach außen Kooperations- und Friedensbereitschaft. Doch im Kreise seiner Vertrauten ließ Hitler keinen Zweifel an seinen wahren Zielen: Das Deutschen Reich soll die Vormachtstellung in Europa erlangen und als Weltmacht anerkannt werden. Vor Offizieren der Reichswehr machte Hitler deutlich, dass  „Lebensraum im Osten“ gewonnen werden müsse und man diesen „rücksichtslos germanisieren“ müsse. Im Hintergrund liefen seit der Machtergreifung Kriegsvorbereitungen.
 

Ab 1936

Ab 1936 zeichnet sich auch nach außen ein Ende der Friedens- und Bündnispolitik ab, Hitler setzte nun zunehmend auf Provokation und Machtdemonstration

Zwischen der Machtergreifung 1933 und dem Kriegsbeginn 1939 waren fünf außenpolitische Maßnahmen besonders bedeutsam:


Der Austritt aus dem Völkerbund

Die Saar-Abstimmung


Der Einmarsch ins Rheinland


Der Anschluss Österreichs

Die Angliederung des Sudetenlandes

Der Hitler-Stalin-Pakt