Die Olympischen Spiele
Wir reisen ins Jahr 568 vor Christus...
Es ist wieder soweit. Nach vier Jahren Pause finden endlich die nächsten Sportwettkämpfe in Griechenland statt. Wir begeben uns an einen ganz besonderen Austragungsort auf der Halbinsel Peloponnes. Nämlich dorthin, wo, die Griechen die Götter des Olymp verehren. Wo sie den wichtigsten Zeus-Tempel gebaut haben. Dieser Ort ist den Griechen so wichtig, dass sie ihn nach dem Götterberg Olymp benannt haben: OLYMPIA.
Genau hier werden jetzt endlich wieder die sportlichen Wettkämpfe ausgetragen. Natürlich zu Ehren der Götter!
Alle Poleis haben ihre besten Kämpfer entsendet. Es sind Männer, die in Griechenland geboren sind. Sklaven dürfen nicht teilnehmen.
Schon 30 Tage vor Spielbeginn haben sich alle Sportler in Olympia versammelt und mit dem Training begonnen - natürlich unter Aufsicht. Alle Teilnehmer schlafen in einfachen Räumen und bekommen dasselbe zu Essen.
Wer aber jetzt erst mit dem Trainieren beginnt, hat keine Chance. Hier kann man nur antreten, wenn man in den letzten Jahren hart trainiert hat.
Wenn die Wettkämpfe beginnen, müssen alle Kriege in Griechenland aufhören. So wollen es die Götter. Die Spiele sollen friedlich und fair verlaufen.
Schon viele Tage, bevor es losgeht, reisen die ersten Zuschauer an. Doch es gibt nur wenig Unterkünfte, so dass fast alle der 40 000 Besucher in ihren eigenen Zelten übernachten müssen. Sie schlafen lieber außerhalb des Ortes. Denn in den Städten stinkt es. Dort verfault auf den Altären das geopferte Fleisch. Ein Leckerbissen für Millionen Fliegen.
Es ist ein heißer Sommertag. Viele Zuschauer fluchen leise darüber, dass die Götter verboten haben, Kopfbedeckungen zu tragen. Die Sportler schwitzen, obwohl sie ohne Kleidung am Wettbewerb teilnehmen müssen.
Übrigens ist die Olympiade eine reine Männerveranstaltung: Frauen sind weder als Sportler, noch als Zuschauer auf dem Gelände geduldet.
Zuerst ist der Stadionlauf an der Reihe. Acht Läufer haben sich in den Vorrunden qualifiziert. Die Spannung steigt. Endlich gibt ein Trompeter das Startsignal. Doch – Fehlstart! Der schuldige Sportler wird vom Kampfgericht ausgepeitscht.
Der zweite Start gelingt. Die halbe Stadionlänge ist geschafft. Alle sind gleichauf. Auf den letzten 50 Metern schafft es der Läufer aus Sparta, sich abzusetzen und gewinnt klar das Rennen. Alle anderen Läufer haben verloren. Denn es gibt nur einen Sieger!
Der Sieg bei den Olympischen Spielen ist das größte Ziel im Leben eines Sportlers. Wer hier gewinnt, ist für den Rest seines Lebens in seiner Heimatstadt ein Held. Ihn erwartet ein sorgenfreies Leben. In seiner Heimatstadt wird man ihn feiern. Er wird nie wieder Steuern zahlen. die reichsten Familien werden ihn zum Essen einladen. Jeden Wunsch wird man ihm erfüllen. Er ist ein Held!