Ägypten von oben: Wüste, so weit das Auge reicht! Trotzdem gab es hier immer genug Nahrung. Kannst du dir vorstellen, dass dieses öde, trockene Land früher als „Kornkammer“ bezeichnet wurde?
Der Nil machte das möglich...
Ein altes ägyptisches Sprichwort besagt:
"Drei Monate lang ist Ägypten eine weiße Perle, ...
drei Monate lang ist es schwarzer Moschus,
drei Monate ein grüner Smaragd
... und drei Monate ist Ägypten rotes Gold."
Was ist damit gemeint?
Ägypten ist eine weiße Perle, wenn das Nilwasser über die Ufer tritt und das Land überschwemmt. In dieser Zeit ragen die Dörfer, die auf den Hügeln liegen, aus den Wassermassen heraus. Die weißen Hausdächer leuchten aus der Ferne wie Perlen.
Nach der großen Überschwemmung zieht sich das Wasser wieder zurück. Es hinterlässt einen schwarzen, fruchtbaren Schlamm, der so duftet wie Moschus. (Moschus ist ein stark riechendes Ausscheidungsprodukt der männlichen Moschustiere. Es wird zur Herstellung von Parfums verwendet.)
Auf dem fruchtbaren Boden wachsen nun Gräser und Pflanzen. Die Anbauflächen, die rundherum von trostloser Wüste umgeben sind, leuchten wie kostbare grüne Smaragde in der Sonne.
Nun ist Erntezeit. Die Früchte reifen auf den Feldern. Gras und reifes Getreide schimmern in der untergehenden Sonne wie rotes Gold.
Aus der Regelmäßigkeit von Überschwemmung, Rückzug des Wassers, Pflanzenwachstum und Ernte entstand bald der erste Kalender. Die Ägypter erkannten, dass es einen 365-Tage-Rhythmus gibt, in dem sich die vier Phasen immer wiederholen.
Bewässerung
Doch was war, wenn die Überschwemmung mal ausblieb? Oft fiel in Ägypten so wenig Regen, dass der Wasserstand im Nil zu niedrig war, um die Felder zu überfluten. Dann drohte ein Dürrejahr. Kein fruchtbarer Schlamm - keine Aussaat - keine Ernte - keine Nahrung! Die Folgen wären dramatisch gewesen. Deshalb mussten sich die alten Ägypter etwas einfallen lassen, um die Felder auch ohne Überschwemmung zu bewässern.
Es gab damals ja noch keine Wasserhähne, die man einfach aufdrehen konnte. Stattdessen trugen die Bauern Tonkrüge zum Nil, um damit Wasser zu schöpfen und zu den Feldern zu bringen. Eine unvorstellbare Arbeit!
Bald hatte jemand die rettende Idee: Ein Ledereimer wurde an einem Hebearm befestigt. Der Eimer wurde in den Nil getaucht und mit Wasser gefüllt. Mit Hilfe des Hebearms wurde der Wassereimer in Bewässerungsgräben gekippt. Über diese Gräben floss das Wasser zu den Feldern. Die Konstruktion aus Eimer und Hebearm heißt "Schaduf".
Es entstanden aufwändige Bewässerungsanlagen. Das klappte nur durch Absprache und Zusammenarbeit. Meist waren an solchen Anlagen mehrere Dörfer beteiligt.
Vorratshaltung
Trotzdem konnte es passieren, dass der Nil völlig austrocknete. Dann gab es keine Überschwemmungen, aber auch keine Bewässerungsgräben. In diesen Jahren war keine Ernte möglich. Trotzdem musste die Bevölkerung Ägyptens ernährt werden. Um auf Dürrekatastrophen vorbereitet zu sein, wurden Vorräte angelegt. Darum kümmerten sich die Beamten des Pharaos. Nach jeder Überschwemmung kamen sie, um Ufergebiete am Nil neu zu vermessen und Felder abzustecken. Sie teilten dann den Bauern Felder zu, auf denen sie Getreide und Pflanzen anbauen sollten. Die Beamten des Pharao kontrollierten den Anbau und die Ernte streng, notierten die Erntemengen und sammelten einen Teil von jeder Ernte ein, um davon in Dürrezeiten die Bevölkerung zu ernähren.
Und hier noch eine schöne Zusammenfassung:
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Die Aufgaben:
Aufgabe 1: im Heft auf Seite 6
Aufgabe 2:
a) Lernspiel Sortiere die Anbauphasen Ägyptens.
b) Lernspiel Überprüfe, ob du dir wichtige Begriffe gemerkt hast.
Aufgabe 3a) und 3b) im Heft auf Seite 7
Aufgabe 4: im Heft auf Seite 8
Aufgabe 5: Bildbeschreibung im Heft auf Seite 9 (das Bild ist hier unten zu sehen)