Cäsar
Der große Feldherr, der die Republik abschaffte...
Wiederholung: Wie war das nochmal mit der römischen Republik?
Die Römer hatten ein politisches System erschaffen, welches die Interessen aller Römer berücksichtigen sollte.
- Auch die ärmeren Plebejer hatten Gelegenheit, ihre Probleme anzusprechen und Lösungen zu fordern.
- Der Senat hatte sehr viel Macht und Ansehen. Was der Senat sagte, wurde gemacht. Die Bevölkerung vertraute den Senatoren, die schon in anderen Ämtern treue Dienste geleistet haben.
- Deshalb durften die Senatoren auch in Krisenzeiten einen Diktator ausrufen. Dieser Mann hatte dann für ein halbes Jahr die ganze Macht und konnte alle anderen Funktionsträger entmachten - auch die Senatoren!
Wie ging es weiter?
Leider entwickelte sich die Römische Republik nicht gut. Es kam zu Spannungen unter den Patriziern, aber auch zwischen Patriziern und Plebejern. Der römische Geschichtsschreiber Sallus berichtete im 1. Jahrhundert vor Christus:
Weil die Plebejer nun doch wieder unterdrückt wurden, kam es zur Spaltung der Patrizier:
- Die Populare stellten sich auf die Seite der Plebejer und verlangten bessere Lebensbedingungen für sie. Dafür wollten sich auch die Macht des Senats einschränken.
- Die Optimaten wollten, dass alles so bleibt, wie es war. Der Senat sollte mächtig bleiben, die Plebejer sollten nicht unterstützt werden.
- Die Spannungen in der römischen Bevölkerung stiegen, so dass es zum Bürgerkrieg zwischen Optimaten, Popularen und Plebejern kam:
In dem entstehenden Bürgerkrieg hätte man die gut ausgebildeten römischen Legionäre gebraucht - die waren aber an den Grenzen des Reiches, um neue Gebiete zu erobern und um die Grenzen zu sichern. Woher sollte man nun Soldaten für den Bürgerkrieg nehmen?
Die Lösung: Römische Arbeiter wurden nun zu Berufssoldaten gemacht. Sie mussten ohne Ausbildung im Bürgerkrieg kämpfen, genossen aber alle Vorteile des Legionärsberufes. Es wurden verschiedene kleine Heere gebildet, jedes Heer wurde von einem Feldherr geleitet.
Frage: Welche Gefahr ergibt sich, wenn nun viele Feldherren mit ihren gut bewaffneten Soldaten durchs Römische Reich ziehen? Was könnte der Feldherr mit seinem Heer machen?
Genau, der Feldherr könnte mit Hilfe seiner Soldaten die Macht über das ganze Reich an sich reißen...
Und in dieser Situation tritt Cäsar auf den Plan...
Cäsar
(100 v. Chr. bis 44 v. Chr.)
Cäsar war Patrizier. Im Kampf "Optimaten gegen Populare" stand Cäsar auf der Seite der Popularen. Er setzte sich für die Plebejer ein und wollte bessere Lebensbedingungen für die Plebejer erkämpfen.
Oder wollte er die Plebejer auf seine Seite ziehen?
Jedenfalls tat er alles, um sich beim Volk beliebt zu machen: Er spendierte Theateraufführungen, Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen. Allerdings konnte er das alles gar nicht bezahlen - er musste sich das Geld dafür borgen...
Der Aufstieg zu dritt
Allen war klar: Cäsar wollte an die Macht. Dafür suchte er sich zuerst zwei starke Verbündete: den Feldherren Pompeius und den Unternehmer Crassus.
Pompeius, der Feldherr
Crassus, der Unternehmer
Eine äußerst geschickte Wahl: Pompeius hatte Kampferfahrung und konnte Schlachten erfolgreich führen, Crassus war sehr wohlhabend und könnte viel Geld in die Machtübernahme investieren...
In der unruhigen und chaotischen Situation des Bürgerkriegs schafften es die Drei mühelos, die Macht über das Römische Reich an sich zu reißen. Der Senat konnte nichts dagegen tun!
Cäsar als Feldherr
Cäsar ernannte sich selbst zum Konsul. Das war das höchste Amt im Magistrat. Der Konsul hatte die Aufgabe, dass Heer zu führen. Als Befehlshaber über drei Legionen begab sich Cäsar auf seinen großen Eroberungszug nach Gallien (=heuties Frankreich), der sehr erfolgreich verlief. Nach der erfolgreichen Eroberung ernannte sich Cäsar zum Statthalter über Gallien.
Nach Gallien eroberte Cäsar mit seinen Legionen Ägypten und andere Teile Afrikas. Er war als Befehlshaber sehr erfolgreich.
Cäsar wird gefeiert
Als Cäsar im Jahr 46 vor Christus aus seinen besiegten Provinzen nach Rom zurückkehrte, wurde er mit einem riesigen Triumphzug empfangen.
Er ließ sich für seine Eroberungen feiern und deutete bei dieser Gelegenheit an, dass er ein zweites Mal Konsul werden möchte. Das lehnte der Senat aber ab. Die Senatoren beobachteten mit Sorge, wie viel Macht Cäsar schon ans ich gerissen hatte und wussten nicht, was Cäsar als nächstes vorhatte. Sie wollten Cäsar unbedingt ausbremsen.
Wieder Bürgerkrieg
Es kam zum Machtkampf zwischen Cäsar und dem Senat. Dieser Machtkampf gipfelte in einem vierjährigen Bürgerkrieg! Cäsar konnte in diesem Krieg gegen den Senat gewinnen. Wie nutzte Cäsar seinen Sieg? Er tat etwas Unglaubliches: Er zwang den Senat, ihn als Diktator ausrufen zu lassen - und zwar auf Lebenszeit!
Doch das war noch nicht alles. Außerdem verlangte Cäsar, dass er von nun an bei allen Senatssitzungen dabei sein darf und dort immer als Erster reden darf.
Das bedeutete das Ende der Römischen Republik. Cäsar hatte alle Instanzen der Republik außer Kraft gesetzt und konnte sich über alle Entscheidungen stellen.
Der Kampf gegen Cäsar
Das Problem daran: Die Römer liebten ihre Republik und waren stolz darauf, ein so ausgewogenes Machtsystem geschaffen zu haben. Immer mehr Menschen stellten sich gegen Cäsar. Gerade unter den Senatoren hatte Cäsar viele Feinde. Sie überlegten gemeinsam, was sie gegen den Diktator und seinen weiteren Aufstieg tun könnten. Cäsars größte Feinde gründeten eine Verschwörung. Diese Verschwörung entschied, dass man Cäsars Macht nur noch beschränken konnte, in dem man ihn tötet. Und so kam es dann auch:
In den Iden des Märzes (=Mitte März) im Jahr 44 vor Christus wurde Cäsar im Senat mit 23 Dolchstichen niedergestochen und ermordet.
An der Aktion waren mehrere Senatsmitglieder beteiligt, so dass es keinen Einzelmörder gab, den Cäsars Anhänger im Nachhinein bestrafen konnten.
Brutus
In der Verschwörung spielte Brutus eine große Rolle. Brutus war der Sohn eines Volkstribuns und genoss Cäsars Vertrauen. Cäsar bildete Brutus als Feldherr aus. Doch Brutus war ein Anhänger der alten Römischen Republik und wollte helfen, diese wiederherzustellen - dafür musste Cäsar aber entmachtet werden...
Brutus war einer der Männer, die Cäsars Ermordung planten und durchführten.
Nach den Dolchstichen lag Cäsar verletzt auf dem kalten Senatsboden. Seine Mörder beugten sich über ihn. Cäsar soll besonders enttäuscht gewesen sein, auch seinen Schützling Brutus unter den Mördern zu erkennen...
Lassen wir nun Brutus erzählen, was er über Cäsar denkt...
"Ich bin Marcus Iunius Brutus. Ich komme aus adligem Haus und stehe auf der Seite der Optimaten. Aber ich soll ja über Cäsar berichten…
Cäsar war zwar auch adlig, aber er war Anhänger der Popularen. Ich glaube ihm aber nicht, dass er sich wirklich für die Plebejer einsetzen wollte – in Wirklichkeit wollte er die Plebejer doch nur auf seine Seite ziehen! Denn er hatte schon in der Jugend ein großes Ziel: Er wollte der mächtigste Mann im römischen Reich werden! Komisch, wo doch in unserer res publica die Macht immer gut verteilt sein sollte…?
Jedenfalls begann Cäsars Aufstieg damit, dass er sich schon als junger Mann die Unterstützung der Bürger Roms gesichert hat. Wie er das geschafft hat? Durch das ständige Spendieren von kostenlosen Kampfspielen! Und die größte Frechheit: Er musste sich das Geld dafür zusammenborgen, weil er selbst gar nicht genug hatte.
Trotzdem ging sein Plan auf. Er wurde von allen Bewohnern Roms geliebt, konnte problemlos alle Stufen der Beamtenlaufbahn durchschreiten und wurde Konsul.
Danach wurde er zum Statthalter in Gallien ernannt und hat dort über 3 Legionen bestimmt.
Gut, ich muss zugeben, in Gallien hat er gute Arbeit geleistet. Er hat Gallien, aber auch Ägypten erobert und unser Reich damit nochmal entscheidend vergrößert.
Trotzdem fand ich übertrieben, was Cäsar bei seiner Rückkehr nach Rom für einen albernen Triumphzug veranstaltet hat. Das ging ja mehrere Tage! Und danach ist er völlig durchgedreht.
Er hat eine zweite Amtszeit als Konsul verlangt. Aber der Senat wollte das verhindern. Die Folge war ein Bürgerkrieg – der zog sich über 4 Jahre!
Am Ende hat sich doch wieder Cäsar durchgesetzt und den Senat weichgekocht – so weich, dass die Senatoren ihn zum Diktator auf Lebenszeit ernannt haben!
Aber damit hatte er sich zu viele Feinde gemacht. 80 Senatoren wollten dem Treiben Cäsars ein Ende setzen. Auch ich habe mich der Gruppe angeschlossen, ich gebe es zu. Einen Tag bevor Cäsar für einen Krieg gegen die Perser aufbrechen wollte, haben wir ihn hinterrücks im Senat erstochen. Wer genau es war? Das verrate ich nicht! Wir wollten keinen Alleinherrscher, wir wollten unsere Republik erhalten! Er hat zu vielen Leuten ihr Mitspracherecht genommen, er hat uns keine andere Wahl gelassen."
Aufgabe 1:
Fülle im Römerheft die Seite über Cäsar aus (Seite 14).
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